29 Jul Riots of Stonewall
Damals hatten Menschen es satt:
Trans-Frauen wurden von Polizisten vergewaltigt und Schwule verloren ihre Wohnungen und ihre Arbeit. Kämpfer*innen gingen für ihre Freiheit ins Gefängnis. Auf einmal gab es ein rebellisches Moment: Im Stonewall-Inn, einer Bar im Greenwich Village, NY beginnen 4 Tage andauernde Straßenkämpfe gegen die Unterdrückung von queeren Menschen durch die Polizei. Sie sind die ersten mehrtägigen, radikalen Aufstände von queeren Menschen gegen staatliche Unterdrückung und Gewalt.
Und heute? 2021 findet die UEFA die Regenbogenflagge zu politisch. In der EU gibt es Länder, die sich ganz offen gegen die Rechte der LGTBI* stellen und eine Welt vor 1969 wollen. Eine immer lauter werdende Rechte fordert unverhohlen ein Ende der sexuellen Selbstbestimmung. Auf der anderen Seite bietet der Kapitalismus für die liberale Mitte eine heile tolerante Welt an und bietet allen
möglichen Klimbim in Regenbogenoptik als hippe Accessoires feil.
Die queere Revolution wird durchkommerzialisiert, die Kämpfe werden zur Ware und durchgekaut. Der daraus herausfließende Brei ist mundgerecht für alle, welche sich weltoffen und tolerant inszenieren wollen.
Doch das Einstehen für die Rechte der LGTBI* erfordert mehr als das, solange in Georgien Aktivistinnen verprügelt, in Spanien Homosexuelle ermordet werden, in Russland Pride-Demos verboten, in Ungarn zensiert wird und ein bekennender LGTBI-Gegner den EU-Ratsvorsitz inne hat. Wir möchten deshalb an das kämpferische Moment von Stonewall anknüpfen und lehnen die Kommerzialisierung ab. Wir müssen bedingungs- und kompromisslos für die Rechte der LGTBI* einstehen und uns mit allen Kämpfernnen weltweit solidarisch zeigen. Wir wünschen uns einen kämpferischen und lauten Dykemarch 2021. In diesem Sinne: Hinaus auf die Straße und auf die Barrikaden!
Eure Desi
PS: Raus zum Dyke*march am 06.08.2021, 18:00 Uhr, Opernhaus